Visuelle Suchmaschine bietet Google die Stirn
San Francisco - Mit einem völlig neuartigen Suchmaschinen-Konzept sagen die Betreiber von http://www.pixsy.com dem übermächtigen Konkurrenten Google nun den Kampf an. Das gestern, Dienstag, freigeschaltete Suchportal fokussiert ausschließlich auf das Aufspüren von Bild- und Videodateien. Anders als etwa bei der vergleichbaren Bilder-Suchfunktion von Google http://images.google.com durchforstet Pixsy allerdings nicht Milliarden von Webseiten, sondern beschränkt sich auf aktuelle RSS-Feeds sowie Online-Medien. Um komfortablen Suchkomfort zu bieten, setzt das Portal unter anderem auf den Einsatz von zukunftsweisender AJAX-Technologie.
Der überarbeitete Internetauftritt stellt bereits den zweiten Versuch von Pixsy dar, auf dem Suchmaschinenmarkt Fuß zu fassen. Die im Juli 2005 erfolgte erste Premiere, bei der man sich ausschließlich auf das Durchforsten von XML-basierten Seiten beschränkte, blieb aufgrund der zahlenmäßig geringen Bildressourcen ein eher erfolgloses Unterfangen. Mit der Berücksichtigung des RSS-Standards, der mittlerweile von nahezu allen News- und Infoportalen sowie unzähligen privaten Webseiten standardisiert verwendet wird, erhofft sich Pixsy einen riesigen Pool an durchsuchbarem visuellem Datenmaterial.
Ungeklärt ist freilich die Frage der urheberrechtlichen Verwendung. Während sich die Betreiber damit brüsten, die jeweils neuesten BBC- und New-York-Times-Bilder sortiert und abrufbereit den Suchmaschinen-Besuchern zur Verfügung zu stellen, gibt es derzeit noch keine offiziellen Kooperationen mit den angesprochenen Medienseiten. Ein entsprechender Hinweis, dass die Verwendung der Bilder nur mit Einwilligung der Urheber geschehen dürfe, findet sich zwar am Ende der jeweiligen Ergebnisseite. Ob der in kleiner Schrift gehaltene Eintrag die betroffenen Bilder-Urheber zufrieden stellen wird, bleibt zunächst einmal abzuwarten. Pixsy hofft, jene durch den zusätzlich kreierten Besucher-Traffic bei Laune zu halten.
Was die Treffsicherheit der visuellen Suchmaschine betrifft, ergab ein von pressetext durchgeführter erster Test allerdings große Unterschiede. Während bei der Suchanfrage "George Bush" tatsächlich hunderte Fotos inklusive der entsprechenden Links auf den US-Präsidenten verwiesen, zeigte eine ähnliche Suchanfrage mit "Angela Merkel" überhaupt keinen Effekt. Von den ersten 200 aufgelisteten Bildern konnten gerade einmal drei der deutschen Bundeskanzlerin zugeordnet werden.